in Vielfalt geeint

In Vielfalt geeint – Für ein offenes und großzügiges Europa

Mit einem leidenschaftlichen Statement für ein vielfältiges und zugleich geeintes Europa hat der Deutsche Kulturrat die aktuelle Ausgabe (5/16) seiner verbandseigenen Zeitung “Politik & Kultur” eröffnet.

Verfasserin ist die französische Ministerin für Kultur und Kommunikation, Audrey Azoulay. Im Leitartikel auf Seite 1 – In Vielfalt geeint – bekennt sie sich vor dem Hintergrund der jüngsten Anschläge und Angriffe in Frankreich unmissverständlich zu den Werten von Kultur und kreativem Schaffen für eine Gesellschaft und für ein geeintes Europa.

Wir müssen geeint bleiben und an unseren Werten festhalten

Die Ministerin – inzwischen fast auf den Tag genau acht Monate unter Staatspräsident Hollande in Paris im Amt – findet klare Worte:

Unsere Herausforderung, unsere Pflicht in diesen Zeiten ist es, geeint zu bleiben und an unseren Werten festzuhalten; uns dem Zynismus und den Entgleisungen zu widersetzen, die unser Land schwächen würden; unsere Freiheiten und unsere Einheit zu schützen; dem kreativen Schaffen und der Fantasie ihren Raum zu bewahren. Diese Widerstandsfähigkeit findet ihre Grundfesten in der Kultur.

Sinn und Zweck unseres Handelns im Kulturbereich ist es, die Werte unseres Landes zu verteidigen, das kreative Schaffen als verbindendes und die Gemeinschaft zu stärkendes Element zu bewahren, und dies in einem Bewusstsein der Freiheit und Verantwortung. {…} In einem Moment, der sich für die französische Gesellschaft als Scheidepunkt erweisen kann, ist das kreative Schaffen, davon bin ich überzeugt, ein mächtiger Ort des Dialogs, während sich überall sonst der Ton verschärft. {…} Kunst ist ein Ort der Begegnung. Kultur bedeutet immer ein Sich-Öffnen für das Andere.”

In weiteren Eckpunkten umreisst sie ihre Verantwortung für bevorstehende Aktivitäten in Frankreich, wie etwa die zukünftige Rolle bei der Provenienzforschung, die Verpflichtung von Kultur im Rahmen der kulturellen Bildung sowie die Verabschiedung eines Gesetzentwurfs zur Unabhängigkeit der Medien.

Das Urheberrecht ist die Grundlage für das kreative Schaffen

Im letzten Absatz ihres Artikels stellt Audrey Azoulay die besondere Bedeutung des Urheberechts für das kreative Schaffen heraus.

“Diesen Herbst werden wir in Brüssel über das Urheberrecht und die Regulierung von Online-Plattformen diskutieren. Auch hier werden Deutschland und Frankreich an vorderster Front für die Kultur eintreten, denn das Urheberrecht ist die Grundlage für das kreative Schaffen. Wir werden uns für die Rechte und die Vergütung der Urheber stark machen, da wo heute große Plattformanbieter einen Großteil der Wertschöpfung abgreifen. Unser Kurs lautet kulturelle Vielfalt und nicht Uniformität.”

Mit dieser Position erneuert die Ministerin ihre Forderungen zum Urheberrecht, welche sie bereits im April dieses Jahres anlässlich des Deutsch-Französischen Ministerrates in einer Erklärung zu Kultur und Medien gemeinsam mit Staatsministerin Prof. Monika Grütters der Öffentlichkeit vorgestellt hatte.

Die für den Herbst angekündigten Vorschläge der EU-Kommission zum Urheberrecht im digitalen Umfeld im Rahmen der Strategie für einen digitalen Binnemarkt sollen aller Voraussicht nach morgen veröffentlicht werden.

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