EU-Studie unterstreicht wirtschaftliche Bedeutung von Urheberrechten
Geistige Eigentumsrechte wie Urheberrechte, Patente, Marken, Design oder geografische Herkunftsangaben tragen in erheblichem Umfang zu Wertschöpfung und Beschäftigung in den Ländern der Europäischen Union bei. Das ist das zentrale Ergebnis einer im September veröffentlichten Studie des Europäischen Patentamts und des Europäischen Amts für geistiges Eigentum (EUIPO) zur wirtschaftlichen Bedeutung von „schutzrechtsintensiven Wirtschaftszweigen“ in Europa.
Schutzrechtsintensive Branchen: Viele Jobs, positive Handelsbilanz
Der Studie zufolge sind 83,8 Millionen Europäer in diesen Branchen beschäftigt (63 Millionen direkt plus 20,8 Millionen indirekt). Schutzrechtsintensive Branchen erbringen einen Anteil von 45% an der gesamten Wirtschaftsleistung (BIP) in der EU, was einem Betrag von 6,6 Billionen EUR entspricht. Löhne und Gehälter in schutzrechtsintensiven Branchen liegen im Schnitt deutlich höher als in anderen Wirtschaftszweigen. Darüber hinaus leisten sie einen positiven Beitrag (Exportüberschuss) in Höhe von 181,9 Milliarden EUR zur Außenhandelsbilanz der EU.
Europäische Inhalte sind ein Exportschlager
Die Studie untersucht auch die wirtschaftlichen Effekte von Branchen, die intensiv auf der Nutzung von Urheberrechten basieren. Diese „urheberrechtsintensive Wirtschaftszweige“ beschäftigen über 15,3 Millionen Europäer (11,8 Millionen direkt plus 3,5 Millionen indirekt). Mit einer Wertschöpfung von mehr als einer Billion EUR tragen sie einen erheblichen Anteil zur gesamten Wirtschaftsleistung in Europa bei. Der Exportüberschuss in urheberrechtsintensiven Branchen fällt mit 92 Milliarden EUR besonders hoch aus.
In Deutschland tragen Urheberrechte überproportional zur Beschäftigung bei
In Deutschland sind über 2,2 Millionen Menschen in urheberrechtsintensive Branchen beschäftigt, die eine Wirtschaftsleistung von mehr als 202 Milliarden EUR generieren. Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt tragen urheberrechtsintensive Branchen in Deutschland überproportional zur Beschäftigung bei.
Wirtschaftliche Bedeutung von geistigen Eigentumsrechten nimmt zu
Das Europäische Patentamt und EUIPO hatten zuletzt im Jahr 2016 eine umfassende Untersuchung zu schutzrechtsintensiven Wirtschaftszweigen veröffentlicht. Ein Vergleich der neuen Zahlen mit den Ergebnissen der Studie aus 2016 zeigt, dass der relative Beitrag von schutzrechtsintensiven Branchen zur europäischen Wirtschaft zugenommen hat – sowohl hinsichtlich der Beschäftigung als auch in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt.
Studie und weiterführende Informationen
Webseite Europäisches Patentamt