3 Fragen an… Christoph Zirngibl zu KI

Herr Zirngibl, wie sind Sie musikalisch tätig?

Als Komponist von Filmmusik habe ich in den letzten fast 20 Jahren die Musik für etwa 120 nationale wie internationale  TV- und Kinofilme, Serien und Dokumentationen komponiert. Daneben bin ich auch als Songwriter, Musikproduzent und Arrangeur sowie von Zeit zu Zeit live als Schlagzeuger und Keyboarder/Pianist aktiv.


Sind Sie im Rahmen Ihres musikalischen Schaffens mit KI in Berührung gekommen? Wenn ja, wie?

Für meine Kompositionen nutze ich bisher keine generative KI, bei der Klangbearbeitung und Musikmischung hingegen kommen KI-unterstützte Tools immer wieder zum Einsatz. In diesem Kontext sind sie bei engen Zeitplänen technisch sehr hilfreich. Darüber hinaus setze ich KI-Tools, die auch Quellen ausgeben, für Recherchen ein, sowie Tools zur Textbearbeitung und begrenzt auch zur Unterstützung beim Erstellen von Social-Media-Content sowie zur Bebilderung interner Präsentationen.


Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?

KI kann uns Kreativen als mächtiges Werkzeug neue künstlerische Ausdrucksformen erschließen. Allerdings bergen die unregulierte Marktentwicklung und ihre Eigendynamik erhebliche gesellschaftliche, politische und urheberrechtliche Risiken. Die KI-Charta der GEMA war daher wegweisend und ich bin stolz, einer Verwertungsgesellschaft anzugehören, die sich sowohl proaktiv den großen Konzernen entgegenstellt als auch gesellschaftliche Standards formuliert, die das Urheberrecht zukunftsfähig machen können. Die Charta findet dabei die perfekte Balance: Sie erkennt die Bedeutung dieser wegweisenden Zukunftstechnologie an, betont aber gleichzeitig, dass KI ohne ihre Trainingsinhalte nicht existieren könnte. Daher müssen alle Kreativen fair vergütet werden.

 

Fotocredit: Steffen Rauschert

 

 

 

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