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3 Fragen an… Christopher Annen zu KI
Christopher Annen, wie sind Sie musikalisch tätig?
Mit meiner Band AnnenMayKantereit haben wir bisher mehrere Alben rausgebracht und sehr viele Konzerte gespielt.
Im Februar 2025 habe ich ein Album mit Francesco Wilking veröffentlicht, was ebenfalls sehr viel Spaß gemacht hat.
Neben der Musik bin ich Co-Vorsitzender von PRO MUSIK, dem Verband der freischaffenden Musiker*innen in Deutschland. Wir setzen uns für eine bessere soziale Absicherung und faire Vergütung ein.
Sind Sie im Rahmen Ihres musikalischen Schaffens mit KI in Berührung gekommen? Wenn ja, wie?
Künstlerisch habe ich die KI noch nicht so viel genutzt. Hier und da habe ich schon mal etwas mit bildgebender KI ausprobiert, aber künstlerische Texte zu generieren reizt mich im Moment nicht wirklich.
Abgesehen davon würde ich nie KI generierte Stücke als meine eigenen ausgeben.
Ich nutze LLMs nur im Arbeitskontext. Also, für einen Entwurf für ein Statement, welches ich dann noch überarbeite, für Zusammenfassungen längerer Mails und Texte etc.
In Zukunft wird das sicherlich noch mehr werden und integrierter in den Arbeitsablauf.
Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?
Ich finde es völlig ok, wenn Musiker*innen KI nutzen und die generierte Musik dann auch veröffentlichen. Mir ist sehr wichtig, dass darauf hingewiesen wird, dass es sich um KI-generierte Werke handelt und dann von den Einnahmen etwas an die Urheber*innen geht, mit deren Werken die KIs trainiert wurden.
Auch dass die Anbieter von z.B. LLMs einen Teil ihrer Einnahmen an Urheber*innen weitergeben, halte ich für sehr wichtig.
Ich finde es gut, dass die GEMA mit ihrem Vorschlag für ein Lizenzmodell einen Aufschlag gemacht hat und sie den Anspruch ihrer Mitglieder konsequent weiter verfolgt!
Fotocredit: F.J.R. Raclet