3 Fragen an… Diane Weigmann zu KI
Diane Weigmann, wie sind Sie musikalisch tätig?
Ich bin 1974 in Berlin geboren, Gründungsmitglied der “Lemonbabies”, Singer-Songwriterin (Solo) und Komponistin/Texterin für namhafte Künstler:innen im Pop-Schlager-Bereich. Ich schreibe und produziere im Family-Entertainment-Bereich im Produktionsteam “3Berlin”, u.a. auch für Hörspiele, Film, TV und Werbung.
Sind Sie im Rahmen Ihres musikalischen Schaffens mit KI in Berührung gekommen?
Ja, ich muss ja wissen was der Markt hergibt und worüber wir sprechen.
Zur Inspiration mal ein KI Playback generieren um darauf möglicherweise zu komponieren, das hab ich schon ausprobiert.
Oder mal bei Produktionen erste Layouts mit KI generierten Stimmen anlegen, um ein Gefühl für die Stimmung oder die Richtung zu bekommen, so wie ein Instrument aus dem Synthesizer.
Aber für die Endproduktion nutze ich grundsätzlich nur Selbstgespieltes / Eigenproduziertes.
Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?
Ich gehe von ganzem Herzen mit der GEMA KI-Charta mit, denn KI funktioniert nur und ausschließlich, weil Millionen von Musiker:innen und Kreativen ihre Ideen dafür ungefragt (!) hergeben mussten.
Und diese Menschen müssen UNBEDINGT von den Gewinnen aus der Nutzung von KI beteiligt bzw. vergütet werden.
Ich selbst bin begeistert, was die Technik bereits jetzt für Möglichkeiten bereithält, sehe aber auch große Gefahren im Missbrauch und in einer Querlage an Vergütungen. Und dass die Qualität von Kompositionen zukünftig sehr leiden könnte.
Diane Weigmann, Textdichterin, ist Mitglied des Aufsichtsrats der GEMA.
Fotocredit: @stadtgoeren_fotografie