3 Fragen an… Götz von Sydow zu KI

Götz von Sydow, wie sind Sie musikalisch tätig?

In den letzten  8 Jahren bin ich 24/7 als Manager für die Band  PUR unterwegs.

In den Vorjahren war ich als Texter, Komponist, als Produzent und Label Inhaber mit unterschiedlichen Künstlern wie Laith Al-Deen, Nino de Angelo, Peter Maffay und Luxuslärm tätig.

Größter Erfolg als Autor ist der Doppel Platin 5xGold Hit „Warum hast Du nicht nein gesagt“ Roland Kaiser/Maite Kelly.

 

Sind Sie im Rahmen Ihres musikalischen Schaffens mit KI in Berührung gekommen? 

Als Produzent arbeite ich mit  DAWs wie Logic Pro und Plug ins von verschiedenen Anbietern die seit Jahren KI benutzen.

Das sind keine Kreativ-Tools, sondern Presets für corrective EQ, Compressoren, Guitar Amp Simulationen etc., die gute Startpunkte für die Produktion liefern.

Zum Texten nutze ich KI zum Beispiel bei der Recherche für Synonymsuche oder zur Übersetzung.

 

Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?

Sowohl als auch.

Das Risiko besteht im Musikbereich vor allem darin, dass der Musik Markt mit seelenlosen von Menschen gestohlen Musikzitaten überschwemmt wird und Musiker und Autoren noch weniger von Ihrer Arbeit und den ohnehin schon unanständig niedrigen Streaming Lizenzen des Marktführers Spotify leben können.

Das Risiko in anderen wie beispielsweise militärischen Bereichen vermag ich mir gar nicht vorzustellen…

Chancen sehe ich in medizinischen Bereichen und überall dort wo mit Daten respektvoll umgegangen wird.

Der KI-Charta der GEMA, die sinnvolle Vorschläge und Richtlinien zum Umgang mit KI macht, schließe ich mich vollumfänglich an.

Die klugen Klagen der GEMA entlarven die Anbieter wie Suno Inc. als Verarbeiter geschützter Originalsongs ohne zu vergüten.

So ist die Gema hier in Europa Vorreiter im Kampf für das Urheberrecht nachdem in den USA die Musikindustrie ebenfalls Klage erhoben hat.

Insgesamt blicke ich optimistisch in die Zukunft:

Schon bei der Erfindung des Grammophons 1887 befürchteten die Musiker, dass Ihre handgemachte Musik von der Bühne nun durch Maschinen ersetzt wird. Das wird nie der Fall sein. Das gemeinsame Erleben von Musik auf einem Konzert von Musikern und Zuhörern ist einzigartig und unersetzlich.

Fotocredit: Isabell Vreden

Götz von Sydow ist Mitglied des Aufsichtsrats der GEMA (Textdichter).

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