3 Fragen an… Micki Meuser zu KI

Micki Meuser, wie sind Sie musikalisch tätig?

Ich bin Filmkomponist und Musikproduzent. In den 90er Jahren bin ich vom Songwriting zum Schreiben von Filmmusik gekommen. Dabei hat mir geholfen, dass ich in meiner Jugend eine klassische Ausbildung am Klavier und Kontrabass hatte.

Sind Sie im Rahmen Ihres musikalischen Schaffens mit KI in Berührung
gekommen?

Ja, schon seit 2016 habe ich mit einer Software namens AIVA experimentiert, um zu sehen, ob KI das Schreiben von Filmmusik beschleunigen kann. Das war leider nicht der Fall. Die Vorschläge der Software waren zu belanglos und unflexibel. Ich selbst war und bin bis heute einfach schneller und besser. Außerdem hatte ich noch nie das Problem “Writers Block”, bei dem die Software angeblich helfen soll. Mir macht gerade das Kreative, das Finden von neuen Ideen Spaß. In der Tat liegt darin der ganze “Fun”. Den verpassen die Prompter von KI leider.

Ich nutze KI zur Zeit aber teils bei Mischungen und beim Mastering.


Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?

Schließen Sie sich der GEMA KI-Charta an? 

Unbedingt! Die GEMA stellt absolut richtig fest, dass generative KI das kann, was sie kann, weil sie mit unseren Werken trainiert wurde, laut Aussage der BigTech- Unternehmen mit 100% der im Internet verfügbaren Werke. Ich sehe wie die GEMA dieses Training als Nutzung. Es muss angemessen vergütet werden.

Eigentlich ist es ganz einfach. Weltweit ist es in der Wirtschaft üblich für Rohstoffe zu zahlen, die man für ein Geschäftsmodell braucht. Die Rohstoffe für generative KI sind unsere kreativen Ideen. Wie kommen die BigTech-Unternehmen darauf, dass sie das Multimilliarden-Dollar Geschäft KI machen können, ohne den Rohstoff fair zu bezahlen?

Micki Meuser, Komponist, ist Mitglied des Aufsichtsrats der GEMA.

Fotocredit: Thomas Stoye

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