5 Fragen an…
Andreas Weidinger
Filmkomponist
Erster Tonträger: „Another one bites the dust“ Queen, Single
Berliner Philharmoniker, alle Symphonien von Ludwig van Beethoven
Erstes Konzert: Rolling Stones, 1982
1. Wie sind Sie als Urheber tätig?
Ich arbeite als Auftragskomponist und komponiere und produziere die szenische Filmmusik zu abendfüllenden Spielfilmen. Außerdem habe ich ein Grundlagenbuch über Filmmusik geschrieben. In meiner spärlichen freien Zeit bin ich in verschiedenen politischen Netzwerken zur Stärkung des Urheberrechts aktiv.
2. Womit kann man Ihnen eine Freude machen?
Mit einem freien Tag, den ich mit der Familie verbringen kann.
3. Was treibt Sie zur Verzweiflung?
Unprofessionalität, Unreflektiertheit und Empathiefreiheit. Und die Idee, die Welt lasse sich mit Nullen und Einsen erklären.
4. Welchen Ratschlag, welche Regel oder welche Routine befolgen Sie?
Durch Zuhören lernt man mehr als durch Reden.
5. Wenn Sie einen Wunsch an die Politik frei hätten, wie würden Sie den folgenden Satz beenden?
Bis zum Ende der Legislaturperiode im September 2017…
Als Utopist: …würde ich mir wünschen, dass insbesondere die netzaffinen und verbraucherschutzgetriebenen Politiker einmal öffentlich erklären, von welchem Musikstück, Buch oder Film sie das letzte Mal zu Tränen gerührt waren. Dann würde ihnen vielleicht bewusst werden, dass das Maß an Wertschätzung und Schutz, das Kunst und Kultur zuteil wird, nichts anderes ist als ein Gradmesser für die Empathiefähigkeit einer Gesellschaft.
Als Realist: …wäre ich schon zufrieden, wenn die Harmonisierung des Urheberrechts auf europäischer Bühne nicht auf dem Rücken der Urheber ausgetragen wird und sich die Bundespolitik klar zum Schutz von Kultur als Staatsziel bekennen würde.
Foto: Hans Herbig