3 Fragen an… Helmut Zerlett zu KI

Herr Zerlett, wie sind Sie musikalisch tätig?

Ich bin Filmkomponist und Musical Director, lebe und arbeite in Köln.

Bereits in den 1980er Jahren hatte ich erste Chart-Erfolge und begann gleichzeitig Musik für Filme zu komponieren. Mit Joachim Witt war ich Mitglied der “Neuen Deutschen Welle“ und lernte im legendären CAN-Studio bei Jaki Liebezeit und Stockhausen-Schüler Holger Czukay. Mit der Komposition und Produktion der 12” Single “Masimbabele” gelte ich wohl als Mitbegründer des „Ethno-Dancefloors“.

Außerdem produzierte ich in London (Abbey Road, Mayfair, Matrix) und in New York (Sigma Sound, Power Station) diverse Künstler und spielte über 20 Jahre bei Marius Müller Westernhagen Keyboard, live und im Studio. Besonders bekannt wurde ich als Musical-Director, Organist und Sidekick der Late-Night-Shows mit Harald Schmidt von 1995 bis 2014. Seit 1983 arbeite ich als Filmkomponist („Last Trip to Harrisburg“ mit Udo Kier und Rainer Werner Fassbinder).

Darüber hinaus bin ich Mitglied im Leitungsgremium der DEFKOM (Deutsche Filmkomponist:innen Union), Mitglied der Deutschen Filmakademie und der Deutschen Akademie für Fernsehen.

 

Sind Sie im Rahmen Ihres musikalischen Schaffens mit KI in Berührung gekommen? Wenn ja, wie?

Ich arbeite bereits seit längerem mit KI in Form von Klangbearbeitung. Zum Beispiel, wenn ich eine Spur in einem Stereo Mix nachträglich lauter oder leiser machen möchte, verwende ich ein Plug In, welches mit KI arbeitet.

Auch bei schwierigen Störgeräusch-Entfernungen ist die KI sehr hilfreich.


Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?

Beides: Es gibt sehr viele Bereiche, in denen wir mit der KI lästige oder schwierige Probleme lösen können. Andererseits besteht natürlich auch die Gefahr, dass einige Jobs wegfallen werden.

Aber auch die KI ist nur so gut, wie das, was man prompted. Das heisst, man braucht nach wie vor Komponisten, die wissen wie man einen guten Score schreibt.

Ich schließe mich der KI-Charta der GEMA vollumfänglich an und bin sehr froh, dass die GEMA für unsere Rechte kämpft!

 

Fotocredit: Natalia Zerlett

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