3 Fragen an… “aufmischen” zu KI
Annelie Schwarz aka “aufmischen”, wie sind Sie musikalisch tätig?
Ich bin Musikproduzentin, Rapperin, Schlagzeugerin und DJ. In meiner Arbeit kombiniere ich vielseitige Rollen: Als Session-Produzentin kollaboriere ich mit verschiedenen Künstler*innen, komponiere Filmmusik und stehe als Künstlerin mit meinen Live-Performances auf Bühnen und in Clubs. Darüber hinaus biete ich Kurse und Workshops zur Musikproduktion an. Dieses Jahr habe ich mich intensiv mit dem Thema „KI in der Musikproduktion“ auseinandergesetzt, zahlreiche Workshops dazu geleitet und auf Panels, wie etwa der Beatcon, darüber diskutiert.
Sind Sie im Rahmen Ihres musikalischen Schaffens mit KI in Berührung gekommen? Wenn ja, wie?
Ich nutze KI regelmäßig in der Musikproduktion und in meinen Sessions – vor allem, um
Prozesse zu beschleunigen und kreative Blockaden zu überwinden. In meinen
veröffentlichten Songs gibt es jedoch bisher keine Tonspur, die direkt von einer KI erstellt
wurde. Für mich dient KI vielmehr als Inspirationsquelle und kreativer Sparringspartner, nicht als Ersatz für meine Arbeit als Produzentin. Meine künstlerische Eigenständigkeit steht dabei immer an erster Stelle.
Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?
Was sagen Sie zur KI-Charta der GEMA?
Erstens #4 “Transparenz”: Ich bin offen und neugierig gegenüber technologischen
Fortschritten, wünsche mir jedoch stets klare Informationen darüber, wann und wo
bestimmte Technologien eingesetzt werden. Transparenz schafft Vertrauen und ermöglicht
einen bewussten Umgang mit Innovationen.
Zweitens #7 “Achtung der kulturellen Vielfalt”: KI ist niemals vollständig neutral und wird
zwangsläufig bestimmte Inhalte bevorzugen, während andere benachteiligt werden – oft auf Kosten der Diversität. Daher halte ich es für essenziell, Meinungspluralität zu fördern und sicherzustellen, dass sie erhalten bleibt. Nur so können kulturelle Vielfalt und Kreativität langfristig geschützt und gestärkt werden.
Fotocredit: @juliekeyphoto