3 Fragen an… Toni Berardi zu KI
Herr Berardi, wie sind Sie musikalisch tätig?
Ich arbeite seit über 20 Jahren als Songwriter/Produzent (Songwriting Credits u.a. bei: Santiano, Söhne Mannheims, Culture Beat, Ben Zucker, Kissin’ Dynamite, DJ Ötzi, u.v.m.). Ich bin ordentliches GEMA Mitglied in der Berufsgruppe Textdichter, habe aber auch häufig Instrumental-Musik komponiert, darunter auch Werbemusik für z.B. Ford, Mc Donald’s, Mitsubishi und The Dome. In den vergangenen Jahren war ich auch in GEMA Songwriting Workshops & Webinaren als Dozent tätig.
Sind Sie im Rahmen Ihres musikalischen Schaffens mit KI in Berührung gekommen? Wenn ja, wie?
Ja, die KI kann im musikalischen Bereich manchmal ein hilfreicher Assistent sein. Wenn man beispielsweise eine Song-Idee in verschiedenen Genres probieren möchte und vorab zur Orientierung schon mal Beispiele dazu hören möchte, spart man mit KI auf jeden Fall Zeit. Ein weiterer Bereich, in dem ich KI genutzt habe, war z.B. das Erstellen eines Infomationstextes für die Präsentation eines Album-Konzepts, bei denen die vorhandenen Songtexte die Grundlagen für die Beschreibungen waren.
Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?
Ich schließe mich gerne der GEMA KI-Charta an. Besonders wichtig sind mir folgende Aspekte: Transparenz, Respekt der Persönlichkeitsrechte, Schutz des geistigen Eigentums und eine faire Beteiligung an der Wertschöpfung. Mit der Digitalisierung begann eine rasante technische Entwicklung, die nun bei KI angekommen ist. Als 1999 plötzlich jeder auf Napster Songs als mp3 illegal downloaden konnte, verunsicherte das natürlich viele Musikschaffende. Es wurde reguliert, Streaming-Dienste entstanden, für manche Musikschaffenden ergaben sich Chancen daraus, für andere machte es eine Neuorientierung notwendig. Großer technischer Fortschritt ist in der Regel immer sowohl mit Chancen als auch Risiken verbunden. History goes on.