Wachstum schaffen: Erfassung der Märkte der Kultur- und Kreativwirtschaft in der EU

Die Kultur- und Kreativwirtschaft, der drittgrößte Arbeitgeber in der EU, zeigt einen Weg aus der Krise

Eine neue Studie zeigt auf, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) in wirtschaftlich schwierigen Zeiten beständig gewachsen ist. Mit 7 Mio. Arbeitsplätzen ist sie der drittgrößte Arbeitgeber in Europa und somit einer der Hauptakteure der EU-Wirtschaft.

Kultur und kreative Leistungen sind unbestreitbar ein Teil der Lösung für die Wirtschaftskrise, die den europäischen Kontinent seit Jahren erfasst. Dies belegt die Studie Wachstum schaffen: Erfassung der Märkte der Kultur- und Kreativwirtschaft in der EU von EY (früher: Ernst &Young). Diese von GESAC (European Grouping of Societies of Authors and Composers) in Auftrag gegebene und von 18 Partnern und unterstützenden Organisationen getragene Studie belegt den maßgeblichen Beitrag der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) zur europäischen Wirtschaft. Mit einem wirtschaftlichen Gewicht von 535,9 Mrd. EUR und 7 Mio. Arbeitsplätzen, von denen 19,1% auf unter Dreißigjährige entfallen, steht die Kultur- und Kreativwirtschaft in den Top Drei der Arbeitgeber in Europa nach dem Baugewerbe und der Gastronomie. Gleichzeitig beschäftigt sie zweieinhalb Mal mehr Menschen als die Automobilbranche und allein im Bereich der Bildendenden Künste mehr als die Telekommunikationswirtschaft. Elf Teilmärkte wurden analysiert: Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, Musik, Darstellende Kunst, TV, Film, Radio, Videospiele, Bildende Kunst, Architektur und Werbung. Es ist die erste Studie dieser Art, die Europas Kultur- und Kreativwirtschaft detailliert in so breitem Umfang untersucht.

 

Digitale Präsenz

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein elementarer Bestandteil der Digitalwirtschaft. Als Quelle von Innovationen und Kreativität hat sie Herausforderungen durch neue Medien und Crossmedia-Nutzungen gemeistert. Die Studie unterstreicht, dass bei der Nutzung eines Tablets durchschnittlich 70% der Zeit auf den Genuss kultureller Güter entfallen. Zwischen 2001 und 2011 belaufen sich die zusätzlichen Einnahmen aus dem Digitalmarkt für alle Branchen zusammen auf über 30 Mrd. EUR. In den Jahren 2009 – 2013 ist der digitale Musikmarkt um 109% gewachsen, auf dem Buchmarkt sind neue Angebote wie E-Books entwickelt worden; die Online-Einnahmen für Werbung konnten um jährlich 12% gesteigert werden; der Architekturmarkt hat sich durch die Nutzung von 3D-Druck weiterentwickelt und der Pressemarkt konnte Erfolgsgeschichten wie SPIEGEL Online mit monatlich 5,6 Mio. Besuchern verzeichnen. Die Filmbranche zeigt ebenfalls dynamische Kraft mit neuen digitalen Technologien und 3D, genauso wie das Radio, das sich zur Multi-Plattform entwickelt hat. Das Rückgrat des Digitalmarkts bilden nach wie vor Videospiele.

 

Internationale Marktführer

Die Europäische Union kann eine Vielzahl an internationalen Marktführern vorweisen wie Egmont, Grupo Planeta, La Scala, RTL Group, Nordisk Film, Deezer, Rovio Entertainment, Dorotheum, BBC World Service, Publicis oder Sweco. Sieben der zehn weltweit größten Verlage sind in Europa angesiedelt, ebenso wie fünf der zehn weltweit wichtigsten Festivals. Das Gleiche gilt für den Weltmarktführer der Musikindustrie, zwei der drei wichtigsten Werbeagenturen, etc. Diese Erfolgsgeschichten sind ein Spiegelbild ihrer Branchen, die sich auf die Dynamik und den Reichtum schöpferischer Leistungen in Europa stützen und kulturelle Vielfalt garantieren.

 

Studie

 

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