5 Fragen Flo Peil Kasalla

5 Fragen an…

Flo Peil

Songwriter, Musiker und Produzent/Gitarrist, Songwriter und Produzent bei Kasalla

Erster Tonträger:  Eine selbstveröffentlichte CD meiner Metalband „Mondenkynd“ 1996. Hat wahrscheinlich 50 Stück verkauft. Die erste CD, die wirklich von einem Label veröffentlicht wurde, war das Album „Grossstadtkinder“ meiner Band Peilomat.

Erstes Konzert: Ein Gitarrenvorspiel des Gitarristen meiner allerersten Band, wir hießen „The Crocodiles“, das war wahrscheinlich 1992 in einem Grundschulklassenzimmer in Schmidt in der Eifel. Wir durften als „Schlussnummer“ spielen, ich glaube wir haben was von Metallica gemacht, Enter Sandman oder so was. Die meisten der 20 Zuschauer sind gegangen, weil es ihnen zu laut war. Dass wir zu laut sind, sagen manche Leute heute über meine Band Kasalla auch. Ich glaube, das ist gut so.

1. Wie sind Sie als Urheber tätig?

Ich bin Songwriter im Pool von Tinseltown Music in Köln und schreibe dort seit ca. 12 Jahren für viele Interpreten aus dem Rock und Popbereich (u.a. Vanilla Ninja, Roger Cicero). Auch für ein paar Werbespots habe ich Musik komponiert. Seit 5 Jahren ist meine Band Kasalla recht erfolgreich und beansprucht mich zu 99 Prozent. Daher komponiere und texte ich mittlerweile fast nur noch für die Band. Das füllt mich aber auch künstlerisch sehr aus, da wir immer gerne und viel experimentieren. Die Songs dann auf der Bühne zu präsentieren und zu sehen, wie das Publikum sie aufnimmt, ist eine sehr schöne Erfahrung, die mich sehr glücklich macht.

2. Womit kann man Ihnen eine Freude machen?

Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie und Freunden. Außerdem gehe ich gerne Kitesurfen. Ein Tag unter dem Drachen auf dem Meer zu verbringen, ist für mich einfach die pure Entspannung. Manchmal merke ich gar nicht, dass ich 4 Stunden auf dem Wasser war, ohne etwas zu essen oder zu trinken, weil ich mit dem Wind, den Wellen und dem Drachen beschäftigt war. Das macht den Kopf frei und tut sehr gut.

3. Was treibt Sie zur Verzweiflung?

Da wir sehr viele Termine haben und ziemlich viel arbeiten, habe ich das Gefühl, mein Tag könnte auch 48 Stunden haben. Wenn ich mir Zeit für die Familie nehme, was ich oft und gerne tue, habe ich immer das Gefühl, es bleibt sehr viel Arbeit liegen. Wenn ich viel arbeite, vermisse ich meine Familie. Manchmal wünsche ich mir etwas mehr Ruhe. Auf der anderen Seite hatte ich auch eine sehr lange Durststrecke vor dem Erfolg, so dass ich auch einfach dankbar bin, so viel als Musiker arbeiten zu dürfen. Das ist ja auch das, was ich immer wollte. Ich habe viele Kollegen und Weggefährten, die hochtalentiert sind, es aber schwer haben, von der Musik zu leben. Wenn man das, was man am liebsten macht, als Beruf machen darf, ist das wirklich ein sehr großes Geschenk.

4. Welchen Ratschlag, welche Regel oder welche Routine befolgen Sie?

Ich versuche immer, auf meinen Bauch zu hören und nicht zu früh zufrieden zu sein. Auch wenn ein Text fertig zu sein scheint und funktioniert, versuche ich jede Zeile noch einmal zu beleuchten und mich zu fragen, ob das wirklich die beste Zeile ist, die an der Stelle stehen kann. Das Gute an einem Song ist ja, dass man viele Dinge ausprobieren und im Zweifel immer wieder an einen bestimmten Punkt zurückkehren kann. Als Maler wäre das schwieriger.

5. Wenn Sie einen Wunsch an die Politik frei hätten, wir würden Sie diesen Satz beenden?

„Bis zum Ende der Legislaturperiode im September 2017…”

In Zeiten wie diesen, in denen wir gerade leben, hoffe ich eigentlich nur, dass die Menschen sich auf ihre Menschlichkeit besinnen und nicht irgendwelchen populistischen Rattenfängern auf den Leim gehen. Wenn es um die politische Situation der Urheber geht, dann würde ich mir wünschen, dass die Politik die Position der GEMA und der Urheber stärkt und der Öffentlichkeit klar gemacht wird, warum es die GEMA gibt und geben muss. Ich höre z.B. von Fans oft absurde Geschichten, zum Beispiel beim Thema Youtube. Da sagt dann jemand „Die blöde GEMA sperrt immer die Videos bei Youtube!“. Dabei stimmt das nicht, aber die sehen dann einen traurigen Youtube-Smiley und glauben, die GEMA wäre Schuld. Die Leute verstehen nicht, wer in diesem Spiel der Gute und wer der Böse ist. Die denken ernsthaft, die GEMA würde ihnen verbieten, Youtube-Videos zu schauen. Dass Youtube zum Google-Konzern gehört und mit den Rechten der Urheber Milliarden verdient, dabei aber die Urheber nicht angemessen beteiligen will, verstehen die nicht. Youtube hat leider die größere Plattform und macht gerade über diese Banner extrem Stimmung bei den Leuten. Das ist sehr ärgerlich und unfair.

 

Foto: Kasalla

 

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