Die Politik in der Corona-Krise – Senator Dr. Klaus Lederer

Das Team der Politischen Kommunikation der GEMA hat Politikerinnen und Politiker aus Bund, Ländern und Europa nach Maßnahmen gefragt, wie Kunst und Kultur langfristig wieder eine Perspektive gegeben werden kann. Aber auch, wie Kultur ihnen persönlich hilft.

Dr. Klaus Lederer (DIE LINKE.), Berliner Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa

1. Die Absage von Veranstaltungen trifft viele Kreative wirtschaftlich besonders hart. Wie kann Kunst und Kultur langfristig wieder eine Perspektive gegeben werden?

Ich wage kaum, an langfristige Perspektiven zu denken – momentan konzentrieren sich Zeit, Kraft und Energie darauf, der akut bedrohten Kulturszene der Stadt zu helfen. Es geht darum, kulturelles Überleben zu sichern. Aufgrund der besonderen Situation von Kulturschaffenden gerade in Berlin brauchen wir unterschiedliche Hilfen, oft Zuschüsse, Kredite helfen vielen nicht. Und wir brauchen die Hilfe des Bundes – allein ist das nicht zu stemmen. Aber selbstverständlich spielen wir auch mögliche Szenarien für das „Hinterher“ durch, davor aber steht die unmittelbare Hilfe jetzt.

2. Welche kulturellen Inhalte haben Ihnen in den letzten Wochen Kraft gegeben?

Ich bin beeindruckt und begeistert von der Kreativität der Künstler*innen bei der Entwicklung digitaler Ausweichmöglichkeiten wie die Streamingplattformen für Clubs oder „Berlin (a)live“ als digitaler Veranstaltungskalender. Oder im analogen Bereich: die Balkonkonzerte, auch die Künstler*innen, die vor Senioren- und Pflegeeinrichtungen spielen – das macht mir Mut und ich kann alle nur bitten, die Spendenmöglichkeiten der diversen Plattformen zu nutzen. Es hilft wirklich.

3. Wie werden die aktuellen Entwicklungen Ihre zukünftige politische Arbeit verändern?

Ich bin mir noch nicht sicher. Fakt ist nur, dass es Auswirkungen auf uns alle, und dies für lange Zeit, haben wird. Als Linker wünsche ich mir jedoch, dass die Wertschätzung für Menschen, die in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder im Einzelhandel für uns da sind, diese Wertschätzung über den Tag hinaus bekommen – auch in Euro und Cent.

4. Homeoffice ist…

… nicht optimal. Mir fehlt der unmittelbare Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen, dafür gibt es äußere Ablenkungsreize zu viel.

 

Foto: SenKultEuropa

 

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