Politik in der Corona-Krise – Hannes Heide MdEP

Das Team der Politischen Kommunikation der GEMA hat Politikerinnen und Politiker aus Bund, Ländern und Europa nach Maßnahmen gefragt, wie Kunst und Kultur langfristig wieder eine Perspektive gegeben werden kann. Aber auch, wie Kultur ihnen persönlich hilft.

Hannes Heide MdEP (SPÖ)

1. Die Absage von Veranstaltungen betrifft viele Kreative wirtschaftlich besonders hart. Wie kann Kunst und Kultur langfristig wieder eine Perspektive gegeben werden?

Es ist Kultur, die uns Menschen zu Menschen macht. Das Bedürfnis nach Kultur ist in der Isolation stärker denn je. Das sieht man an der Begeisterung mit der virtuelle Angebote angenommen werden. Es wird lange dauern, bis sich die Kulturbranche erholen wird und deshalb braucht sie finanzielle Hilfen. Auf EU-Ebene unterstütze ich im Kulturausschuss die Freigabe von Geldern, etwa aus Mobilitätsprogrammen für Künstler, die derzeit nicht genutzt werden können.

2. Welche kulturellen Inhalte haben Ihnen in den letzten Wochen Kraft gegeben?

Ich habe eine Reihe von Büchern vom Sachbuch bis Belletristik, die ich schon lange lesen wollte, zur Hand genommen. Musikhören oder Filme sehen, auch wenn ich nicht ins Kino gehen kann, gehörte – so wie immer – zu meinem Alltag. Kraft gibt mir aber auch, in meinem Umfeld zu helfen. Für ältere Menschen Besorgungen zu machen und meine Frau, die als Bürgermeisterin von Bad Ischl sehr gefordert ist, zu unterstützen.

3. Wie werden die aktuellen Entwicklungen Ihre zukünftige Arbeit verändern?

Das Online-Plenum im Europäischen Parlament mit Fernabstimmung und der ausschließliche Kontakt über Videokonferenzen sind ein Novum und werden wohl noch
einige Zeit notwendig sein. Aber das Menschliche fehlt. Für mich gehört zur politischen Arbeit der direkte Kontakt und das Gespräch mit den Leuten.

4. Home Office ist…

… kein Ersatz für die Begegnung und das Gespräch am Gang, in der Cafeteria oder nach einer Sitzung!

Foto: Daniel Leitner