
Reform der Kulturförderung der GEMA
Auf der Mitgliederversammlung im Mai werden die GEMA Mitglieder über die Zukunftssicherung der Kulturförderung entscheiden. Sie soll an die Gegebenheiten des heutigen Musikschaffens angepasst und grundlegend reformiert werden.
Hintergrund für diesen Schritt ist eine zunehmende Ungleichbehandlung der Mitglieder in Bezug auf die kulturelle Förderung. Der entsprechende Antrag des Aufsichtsrats und Vorstands, der auf der Mitgliederversammlung zur Abstimmung stehen wird, ist ab heute unter www.gema.de/tagesordnung einsehbar.
„Mit der Reform schaffen der Aufsichtsrat und Vorstand der GEMA die Grundlage für eine Kulturförderung, die musikalische Vielfalt und Chancengleichheit miteinander verbindet”, erklärt Vorstandsmitglied Georg Oeller. „Wir bekennen uns zu unserem Kulturauftrag und setzen uns für ein Fördersystem ein, das offen, transparent und nachhaltig gestaltet ist.“
Die Fördermittel werden künftig nach klar definierten und transparenten Kriterien vergeben. Sie erreichen damit die Bereiche, in denen kreative und innovative Impulse entstehen und Unterstützung benötigt wird, unabhängig von Genregrenzen oder etablierten Strukturen. Die historisch gewachsene Bevorzugung der so genannten „ernsten Musik“ soll durch ein genreunabhängiges, gerechteres Modell abgelöst werden. Dabei wird die zeitgenössische Kunstmusik auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
Die gesamten Mittel der GEMA für kulturelle und soziale Förderung kommen aus einem zehnprozentigen Abzug der Einnahmen aus dem Live-Geschäft. Mit der Reform der Kulturförderung soll dieser Abzug abgesichert werden. Nur eine breite und nachvollziehbare Mittelvergabe wird dazu beitragen, die Akzeptanz aller Mitglieder sowie der internationalen Partner der GEMA zu sichern.
Ein weiterer zentraler Aspekt der Reform ist die Fokussierung auf das aktive Musikschaffen. Die Fördermittel sollen künftig dort ankommen, wo die künstlerische Arbeit heute stattfindet: bei den aktiven Mitgliedern. Die bisherige Praxis, bei der auch Werke verstorbener Mitglieder in die Förderlogik einbezogen wurden, wird dem Anspruch an die zukunftsorientierte Kulturförderung nicht gerecht.
„Kreative Energie entsteht im Hier und Jetzt. Die neue Struktur stärkt dieses Prinzip und setzt auf eine individuelle Förderung, die sich an aktuellen Projekten und tatsächlichem Bedarf orientiert, statt an historisch gewachsenen Pauschalzuweisungen”, so Georg Oeller.
Der Reformvorschlag ist das Ergebnis von intensiven Beratungen im Aufsichtsrat, die seit der Mitgliederversammlung 2024 geführt wurden. Im regelmäßigen Austausch sind darüber hinaus bereits Anregungen aus der Mitgliedschaft in die Ausgestaltung des Antrags eingeflossen. Die Entscheidung darüber liegt nun bei den Mitgliedern der GEMA.
„Diese Reform ist überfällig. Sie bewahrt nicht nur die Legitimität der Kulturförderung, sondern sorgt auch dafür, dass sie dort wirkt, wo sie gebraucht wird – offen, solidarisch und zukunftsfähig”, so Ralf Weigand, Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA.
„Mit dem Antrag machen wir den Weg frei für ein ambitioniertes Fördermodell, das in dieser Ausprägung qualitativ und quantitativ auch im Vergleich mit den internationalen Verwertungsgesellschaften einzigartig ist.”
Weitere Informationen zur Neuausrichtung der Kulturförderung und Verteilung im Live-Bereich