Die Politik in der Corona-Krise – Martin Rabanus MdB

Das Team der Politischen Kommunikation der GEMA hat Politikerinnen und Politiker aus Bund, Ländern und Europa nach Maßnahmen gefragt, wie Kunst und Kultur langfristig wieder eine Perspektive gegeben werden kann. Aber auch, wie Kultur ihnen persönlich hilft.

Martin Rabanus MdB (SPD), Sprecher für Kultur und Medien

1. Die Absage von Veranstaltungen trifft viele Kreative wirtschaftlich besonders hart. Wie kann Kunst und Kultur langfristig wieder eine Perspektive gegeben werden?

In der Tat trifft die Absage von Veranstaltungen durch die Corona-Pandemie Künstler*innen und Kreative wirtschaftlich wie sozial besonders hart – und das kurz- mittel- und wohl auch langfristig. Mit verschiedenen Maßnahmen wie dem Soforthilfeprogramm zur Unterstützung von Kleinstbetrieben und Soloselbständigen mit bis zu 10 Mitarbeitenden, der Ausweitung des Kurzarbeitergeldes und einem vereinfachten Zugang zur Grundsicherung hat der Bund schnell agiert. Aber wir werden immer wieder nachsteuern, wenn wir feststellen, dass die Hilfen nicht passgenau genug sind. Eine langfristige Perspektive kann und sollte Kunst und Kultur aus meiner Sicht nicht von
außen gegeben werden – sie entwickelt sich von innen, von den Kreativen selbst. Die Rolle der Politik dabei ist, zu ermöglichen, zu unterstützen und zu stärken – und das meine ich explizit nicht nur finanziell. Auch starke Urheberrechte, ein breites Bewusstsein für die kreative Leistung, die hinter Kunst und Kultur steht, und das Erkennen ihres herausragenden Stellenwerts für den Zusammenhalt und die Zukunft unserer Gesellschaft sind mir ebenfalls wichtig.

2. Welche kulturellen Inhalte haben Ihnen in den letzten Wochen Kraft gegeben?

Ich finde die vielen gestreamten Konzerte ganz großartig – beispielsweise über „United We Stream“ aus der Berliner Clubszene oder auch Einzelevents wie One World: together at home. Das hat mir sehr viel Freude und Zuversicht gegeben. Danke dafür!

3. Wie werden die aktuellen Entwicklungen Ihre zukünftige politische Arbeit verändern?

Die aktuellen Entwicklungen durch die Corona-Pandemie haben bereits jetzt sehr viel in meiner täglichen politischen Arbeit verändert. Häufig fahren wir „auf Sicht“, lernen und reagieren stetig auf neue Entwicklungen. Das wird auch in Zukunft so sein. Die Folgen von Corona werden uns in der politischen Arbeit sicher noch lange Zeit beschäftigen. Gleichzeitig relativiert sich in dieser Zeit Vieles – der Wert von Kunst und Kultur gehört nicht dazu.

4. Home Office ist…

…für mich als Parlamentarier nicht neu. Ich bin es gewohnt, von unterschiedlichen Orten zu arbeiten. Richtig Mist ist, dass der persönliche Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern fehlt. Telefon- und Videokonferenzen sind oftmals praktisch, sie können aber das persönliche Miteinander nicht ersetzen. Menschen brauchen den direkten Kontakt zu Menschen – da unterscheiden wir Parlamentarier uns nicht von anderen.

 

Foto: Inga Haar/DBT

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