Wechsel an der Spitze der GEMA: Nach 17 Jahren verabschiedet sich der Vorstandsvorsitzende der GEMA, Dr. Harald Heker, zum 30. September 2023 in den Ruhestand. Dr. Tobias Holzmüller, seit 2013 Chefjustiziar der Verwertungsgesellschaft, tritt seine Nachfolge zum 1. Oktober 2023 an.
Vom 9. bis 11. Mai 2023 fand die hybride Mitgliederversammlung der GEMA statt. Wesentliche Beschlüsse der Mitglieder betreffen die Onlinenutzung von Musik und ein neues Konzept zur Kulturförderung im Wachstumsmarkt Online, mit dem die GEMA die Kreativen stärken will. Besonders intensiv diskutierten die Mitglieder Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz im kreativen Schaffensprozess. Axel Voss wurde für sein Engagement bei der Urheberrechtsreform mit der GEMA Ehrennadel ausgezeichnet.
Der Fred Jay Preis für außergewöhnliche Textdichtung geht in diesem Jahr an Judith Holofernes. Mit ihrer Entscheidung ehrt die Jury die Musikerin, Lyrikerin und Autorin als Leitfigur des selbstbestimmten Musikerinnenseins, die mit ihren Texten das Lebensgefühl einer ganzen Generation geprägt hat. Judith Holofernes nimmt den Preis am 9. Mai in München entgegen.
Dr. Harald Heker zum Welttag des geistigen Eigentums: „Wir beobachten aktuell, wie Künstliche Intelligenz Einzug in unseren Alltag hält. Die Arbeit mit KI-gestützter Software ist nicht neu für uns und unsere Mitglieder. Doch die rasante Entwicklung der generativen KI stellt auch die Musikbranche vor neue Herausforderungen. Für uns ist dabei entscheidend, dass menschliche Kreativität nicht ausgebeutet oder prekarisiert werden darf. Dies kann nur mit einem verlässlichen Ordnungsrahmen gelingen, der die Rechte der Urheberinnen und Urheber respektiert und ihr geistiges Eigentum schützt.“
Trotz der gesellschaftlich und gesamtwirtschaftlich angestrengten Situation hat die GEMA im abgelaufenen Geschäftsjahr das beste Ergebnis seit ihrem Bestehen erzielt. Die Musikverwertungsgesellschaft verzeichnete 2022 erneut einen deutlichen Anstieg der Gesamterträge um mehr als 13 Prozent auf 1,178 Milliarden EUR (2021: 1,039 Mrd. EUR). Die Verteilungssumme wird erstmals in der Geschichte der GEMA die Milliarden-Euro-Marke übersteigen.
Bei der 14. Verleihung des Deutschen Musikautor*innenpreises ehrte die GEMA in Berlin Komponist*innen und Textdichter*innen für ihr herausragendes musikalisches Schaffen. Zu den Preisträger*innen zählen unter anderem Oscar-Preisträger Volker Bertelmann (Hauschka), Jacob Jüngst (JACE), LUNA, Thomas Pigor sowie Cymin Samawatie und Ketan Bhatti (Trickster Orchestra). Christian Bruhn wurde für sein Lebenswerk gewürdigt. Mit ihren Live-Auftritten begeisterten LUNA, Farzia Fallah, Thomas Pigor und Christian Bruhn mit Katja Ebstein.
GEMA Podcast „Hitsingle“ mit Alexa Feser, Lady Bitch Ray, Peter Maffay und weiteren Musikschaffenden
Was geht in den kreativen Köpfen vor, deren Lieder wir täglich hören? Wie sieht der Arbeitsalltag von Komponistinnen und Textdichtern aus? Was hat sich in der Musikwelt verändert und welche Rolle spielen digitale Verbreitungswege? Antworten geben Musikschaffende ab 8. Dezember im GEMA Podcast „Hitsingle“. Mit dabei sind Textdichter Tobias Reitz, Liedermacherin Dota Kehr, Musiklegende Peter Maffay, Mia-Frontfrau Mieze, Singer-Songwriterin Alexa Feser und Rapperin Lady Bitch Ray.
SWR2 und 1LIVE werden von der GEMA mit dem Radiokulturpreis 2022 geehrt. Der Preis wird jährlich an Hörfunkwellen verliehen, die ein vielfältiges Programm anbieten, redaktionell anspruchsvolle Inhalte produzieren und die deutschsprachige Musikkultur in Deutschland fördern.
Durchbruch bei der digitalen Verwertung von Musikrechten: Die 360X Music AG bringt in Zusammenarbeit mit der GEMA den weltweit ersten Wertpapier-Token für Musikrechte auf den Markt. Damit können Investoren und Musikfans erstmals über eine frei zugängliche Handelsplattform in Musikrechte als alternative Anlageklasse investieren, die die für die GEMA besonders relevanten Anforderungen an Sicherheit und Compliance erfüllt.
Die weltweiten Lizenzeinnahmen für Kreativschaffende aus sämtlichen Repertoirebereichen sind im Jahr 2021 wieder angestiegen, und zwar um 5,8 % auf 9,6 Mrd. EUR. Sie liegen damit aber immer noch deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie.