Die Politik in der Corona-Krise – Katrin Budde MdB

Das Team der Politischen Kommunikation der GEMA hat Politikerinnen und Politiker aus Bund, Ländern und Europa nach Maßnahmen gefragt, wie Kunst und Kultur langfristig wieder eine Perspektive gegeben werden kann. Aber auch, wie Kultur ihnen persönlich hilft.

Katrin Budde MdB (SPD), Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien

1. Die Absage von Veranstaltungen trifft viele Kreative wirtschaftlich besonders hart. Wie kann Kunst und Kultur langfristig wieder eine Perspektive gegeben werden?

Kunst, Kultur, Kreativität wird immer zu unserem Leben gehören und wir alle brennen darauf, diese auch wieder real und nicht nur im Netz genießen zu können. Deshalb glaube ich fest daran, dass es eine große Perspektive für die Nach-Corona-Zeit gibt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen können wir allerdings alle noch nicht wirklich umfassend abschätzen. Gut ist, dass Kurzarbeit, Soforthilfen und ersatzweise Grundsicherung in Kombination mit der Zahlung von Miete und Nebenkosten für alle Branchen da sind und so auch für ganz viele in der Kultur- und Kreativwirtschaft eine Unterstützung sind. Trotzdem ist es wichtig, ganz genau hinzusehen und dort die Hilfen zu ergänzen, wo diese Maßnahmen nicht helfen oder die Auswirkungen in der Nach-Corona-Zeit groß sein werden.

2. Welche kulturellen Inhalte haben Ihnen in den letzten Wochen Kraft gegeben?

Ganz viele. Drei möchte ich aber besonders nennen. Zuallererst das kleine Osterkonzert, dass mir ein befreundeter Künstler geschickt hat, gespielt von ihm und einem Kollegen (Marco Reiß und Wolfram Wessel), aufgenommen in der Klosterkirche Groß Ammensleben. Dann die vielen kleinen Stücke des Magdeburger Puppentheaters und die Beiträge von Lars Johansen und HofOnAir. Das war eine gute Mischung und ist nur eine Auswahl dessen, was ich in den letzten Wochen angeschaut und genossen habe.

3. Wie werden die aktuellen Entwicklungen Ihre zukünftige politische Arbeit verändern?

Meine politische Arbeit hat sich natürlich in den letzten Wochen schon verändert. Das direkte Gespräch und die Besuche vor Ort sind von Homeoffice, Telefonaten und Schaltkonferenzen abgelöst worden. Aber inhaltlich werden in den nächsten Monaten nun die Auswirkungen der Corona-Zeit in den Vordergrund rücken. Dabei sind auch altbekannte und noch nicht gelöste Probleme wieder stärker in den Fokus gerückt. Dazu gehört das Thema Urheberrecht, das in Zeiten, in denen Kunst und Kultur verstärkt über das Internet angeboten wird, noch wichtiger geworden ist. Und dazu gehören die unständig Beschäftigten in Kunst, Kultur und Medien, für die wir noch immer eine bessere Lösung im Sozialversicherungssystem brauchen.

4. Home Office ist…

…eine gute Lösung für eine Übergangszeit, aber fast überall brauchen Menschen auch in ihrer Arbeit wieder den direkten Kontakt. Ich freue mich auf die “normale” Zeit.

 

Foto:

 

Teilen (Verbindung zur Plattform erst bei Klick)

You may also like

Kommentieren

*