3 Fragen an… Ulrike Haage zu KI
Frau Haage, wie sind Sie musikalisch tätig?
Ich bin Komponistin, Pianistin, Hörspielmacherin und schreibe Filmmusik, vor allem für dokumentarische Produktionen, die mich besonders berühren. Ich liebe meine vielfältigen Arbeiten in ebenso verschiedenen Rollen und schätze Teamarbeit sehr. Die KI beschreibt mich so: „Ulrike Haage ist eine kreative und vielseitige Musikerin, die sowohl als Komponistin als auch als Pianistin ihre eigene, tiefgründige Klangsprache entwickelt hat. Ihre Arbeiten sind von einer bemerkenswerten Experimentierfreude geprägt, die verschiedene Genres und Medien miteinander verknüpft, von Klassik und Jazz bis zu Elektronik.“ (Hier finde ich mich durchaus wieder.)
Sind Sie im Rahmen Ihres musikalischen Schaffens mit KI in
Berührung gekommen? Wenn ja, wie?
Ich setze KI in meinen Kompositionsprozessen noch nicht ein, beginne aber, mich mit den neuesten Programmen auseinander zu setzen und es gibt einen gewissen Reiz, diese Werkzeuge für hybride Experimente und ungeahnte Inspirationen zu erforschen. Als Komponistin interessiert es mich, die KI eher als Erweiterung meines eigenen kreativen Forschungsprozesses zu sehen und zu prüfen, welche Möglichkeiten sie eröffnen kann.
Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?
Die KI-Charta der GEMA ist ein wichtiges Bekenntnis zum Schutz unserer Rechte als Komponist:innen in einer zunehmend digitalisierten Welt. Ich halte die Charta für eine wichtige ethische Grundlage, um sich über das klar zu werden, was mit KI auch „zerstört“ werden kann. Themen wie Verantwortung, Vielfalt, demokratisch festgelegte Spielregeln und Gleichberechtigung sind idealistisch formuliert, aber unabdingbar. Ich glaube, dass ein kontinuierlicher Anpassungsprozess der Charta nötig sein wird, um den dynamischen Entwicklungen im Bereich der KI gerecht zu werden und langfristig internationale Standards für die Lizenzierung kreativer Inhalte zu erreichen.
Fotocredit: Thomas Nitz