Die Politik in der Corona-Krise – Tiemo Wölken MdEP
Das Team der Politischen Kommunikation der GEMA hat Politikerinnen und Politiker aus Bund, Ländern und Europa nach Maßnahmen gefragt, wie Kunst und Kultur langfristig wieder eine Perspektive gegeben werden kann. Aber auch, wie Kultur ihnen persönlich hilft.
Tiemo Wölken MdEP (SPD)
1. Die Absage von Veranstaltungen betrifft viele Kreative wirtschaftlich besonders hart. Was kann die EU tun, um der Kultur- und Kreativwirtschaft langfristig wieder eine Perspektive zu geben?
Die EU mobilisiert für den Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft eine historisch einmalige Summe. Von diesem Geld müssen auch die Kultur- und Kreativwirtschaft profitieren, etwa über den Aufbauplan „Next Generation EU“. Auch aus bestehenden Förderprogrammen wie dem Creative-Europe-Programm oder InvestEU können die Mitgliedsstaaten Mittel abrufen, um der Kreativwirtschaft in dieser Lage zu helfen.
2. Welche kulturellen Inhalte haben Ihnen in den letzten Monaten Kraft gegeben?
Die Kreativwirtschaft hat in der Pandemie auch neue Formate entwickelt, wie etwa die Klavierkonzerte, die der Pianist Igor Levit direkt aus seinem Wohnzimmer gestreamt hat. Diese habe ich sehr genossen, genau wie auch die Fensterkonzerte, die vom Nachbarschaftsverein in meinem Stadtteil organisiert wurden. Musik verbindet, ob über die Straße oder über das Internet.
3. Wie werden die jüngsten Entwicklungen Ihre zukünftige Arbeit verändern?
Als Europaabgeordneter muss ich viel reisen – ob nach Brüssel, nach Straßburg oder einfach innerhalb meines Wahlkreises in Niedersachsen. Das hat sich natürlich verändert, auch wir Abgeordnete mussten uns darauf einstellen, von zu Hause aus zu arbeiten und Reden ohne anwesendes Publikum und ohne direktes Feedback zu halten. Inzwischen gehen wir relativ souverän mit der neuen Situation um und die ständigen technischen Probleme werden weniger.
4. Videokonferenzen sind…
…in dieser Zeit praktisch und sinnvoll, aber langfristig auch nicht die Lösung für alles.
Foto: Tiemo Wölken MdEP
