Die Politik in der Corona-Krise – Dennis Radtke MdEP

Das Team der Politischen Kommunikation der GEMA hat Politikerinnen und Politiker aus Bund, Ländern und Europa nach Maßnahmen gefragt, wie Kunst und Kultur langfristig wieder eine Perspektive gegeben werden kann. Aber auch, wie Kultur ihnen persönlich hilft.

Dennis Radtke MdEP (CDU)

1. Die Absage von Veranstaltungen betrifft viele Kreative wirtschaftlich besonders hart. Was kann die EU tun, um der Kultur- und Kreativwirtschaft langfristig wieder eine Perspektive zu geben?

Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Geschichte und unsere Werte auf Kultur beruhen und diese Branche einen wichtigen Beitrag zur Demokratie, dem sozialen Zusammenhalt sowie zu einem freien und inklusiven Miteinander in Europa liefert. Obwohl Kultur- und Kreativwirtschaft Sache der Mitgliedsstaaten sind, hat das Europäische Parlament im September die Entschließung „Erholung der Kultur in Europa“ mehrheitlich angenommen, für die auch ich mit voller Überzeugung gestimmt habe. Außerdem hat die EU neben finanzieller Unterstützung der Mitgliedsstaaten über verschiedene Programme nun auch mit der Schaffung der Aufbauhilfe „REACT-EU“ reagiert, um besonders stark von der Krise betroffene Wirtschaftszweige zu unterstützen. Das Europäische Parlament setzt sich darüber hinaus im kommenden Haushalt für eine Aufstockung der Gelder im kulturellen Bereich ein.

2. Welche kulturellen Inhalte haben Ihnen in den letzten Monaten Kraft gegeben?

Nicht nur in der Pandemie, auch schon als Kind habe ich viel Kraft aus Kunst und Kultur gezogen – mein Berufswunsch war lange Zeit sogar Dirigent. Da ich als ausführender Musiker nicht gut genug bin, war eine Dirigentenlaufbahn leider nicht möglich. Aber Musik ist und bleibt meine große Leidenschaft – vor allem Werke von Richard Wagner. Während der letzten Monate habe ich zudem viele Bücher gelesen, zuletzt „Die zwei Leben des Ludwig van Beethoven“ von Ulrich Drüner. Um meinen eigenen Beitrag zur Unterstützung der Kreativwirtschaft zu leisten, habe ich meinen Büchervorrat und die Sammlung an klassischer Musik in den letzten Monaten noch einmal aufgestockt.

3. Wie werden die jüngsten Entwicklungen Ihre zukünftige politische Arbeit verändern?

Als EVP-Koordinator im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten geht es mir vor allem darum, wie sich die Arbeit für die mehr als 200 Millionen europäischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verändert. Ich setze mich u.a. dafür ein, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben und Sozialstandards am Arbeitsplatz nicht unter dem Vorwand der Pandemie-Bekämpfung verwässert oder abgeschafft werden.

4. Videokonferenzen sind…

…eine gute Möglichkeit trotz Corona das Arbeitsleben aufrecht zu erhalten – auch, wenn ich mich schon wieder nach persönlichen Treffen sehne.

 

Foto: Dennis Radtke MdEP

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